Produkte aus "bella calabria" - eine Einkäuferreise (Teil 1)

Da war sie, eine Einladung zu einer Einkäuferreise der Italienischen Handelskammer für Deutschland nach Kalabrien. Ende November in den Süden Italiens, diverse Lebensmittel, Olivenöle und Wein kennenlernen und, vor allem, auch die Produzenten/innen selbst.
Aber auch mitten im Weihnachtsgeschäft. Kalender raus, kurzer Blick und dann noch ein Blick auf's Wetter auf der Stiefelspitze. Sonnig, Mittags immer so um die 18° C warm.
Auf den Süden war ich schon immer neugierig, also nichts wie anmelden und ab in den Flieger.
Sonntags Morgens ging es für mich los. Mit der Bahn nach Frankfurt, von dort mit der Alitalia zunächst nach Rom, Flughafen Fiumicino. Frankfurt, wolkenverhangen, nasskalt. Dann, kurz nach dem Start, wird klar: das sind keine richtigen Wolken, dass ist Hochnebel. Über dieser Nebeldecke dann strahlender Sonnenschein und ein unglaublicher Ausblick auf die Landschaft. Besonders schön war der Blick dann über den Alpen, schneebedeckte Gipfel, glitzernde Flüsse und Seen, klitzekleine Orte in den Tälern. Und dann sollte sich
das noch steigern. Irgendwann nach den Alpen steuerte der Pilot den Flieger dann an der italienichen Mittelmeerküste entlang. Links das Land und rechts das Mittelmeer im gleisenden Sonnenschein, ruhig, glatt, mit glitzernden Sonnensternen übersät. Anflug auf Rom, kurzer Ausblick des Kapitäns: wolkenloser Himmel, Sonne satt und 18° C. Beim Anflug ein toller
Blick auf die sonnendurchflutete Stadt.
Und dort war Geduld gefragt. Denn ab November gilt der Winterflugplan. Fliegen sonst viele Charterflieger von dort zu meinem Reiseziel Lamezia Therme, sind es im Winter nur ein paar wenige. Also warte ich von 13.30 Uhr bis 17.20 Uhr auf den Weiterflug. Lesen, in den langen Gängen entlang wandern und sich über die vielen Geschäfte und Kaufwilligen wundern...
Eine Stunde vor dem Weiterflug kommen alle anderen aus der Reisegruppe dazu. Die waren von Köln mit Umweg über Amsterdam geflogen. Und dann ging es in der einbrechenden Dunkelheit in den sternenübersäten Nachthimmel über Rom, auf nach Lamezia.
Der Flug ist schnell vorbei und wir landen pünktlich um 18.30 Uhr auf dem Aeroporto Lamezia Therme. Unsere Gastgeber warten schon mit einem Bus auf uns und so sind wir nach 20 Minuten Fahrt im Hotel. Nach dem einchecken entschliessen wir uns dazu, alle gemeinsam bei einem leckeren Menü aus der Hotelküche den Abend zusammen zu genießen. Ein angenehmer und informativer Auftakt, gut zum kennen lernen und sich austauschen. Auch wer sich hier erst kennen lernt, versteht sich trotzdem schnell. Wir lieben alle wenigstens ein bischen das Dolce Vita, gute Lebensmittel, die italienische Küche und die Weine aus Bella Italia. Und weil es im Hotelrestaurant einige der Weine gibt, die am nächsten Tag auf dem Programm stehen, konnten wir schon mal vorab passend zu den einzelnen Gängen die ersten Proben nehmen.

Am nächsten Morgen ging es dann richtig los. Wir starten um 10.00 Uhr mit einer Pressekonferenz, die gleichzeitig auch die offizielle Begrüßung ist. Unsere Einkäuferreise ist immerhin Teil des Enterprise Europe Network EEN ("Europa für Sie - Dialog mit Unternehmen"). Es gibt eine kurze Einführung durch den Journalisten Mario Vetera, durch einen Vertreter der Unioncamere Calabria und Nicole Watzke von der Camera di Commercio Italiana in Germania.
Ein kleiner, lockerer Aufgalopp, der Ziel und Zweck dieser Reise gut auf den Punkt brachte. Unternehmen aus unterschiedlichen Regionen Europas in Kontakt bringen, Netzwerke für die Zukunft bauen, die neue und stabile Handelsbeziehungen langfristig stabilisieren.
Und dann ging es los mit intensivem kennen lernen und probieren der Produkte. Im Halbstundentakt wechseln wir die Partner, stellen uns gegenseitig vor, probieren, fragen nach Preisen und Konditionen, verabreden hier und da schon erste intensivere Kontakte.
Es ist ein langer Tag mit einem intensivem Programm, wunderbar begleitet durch meinen persönlichen Dolmetscher (Loris Rosetto). Das war überhaupt eine besondere Überraschnung. In Kalabrien gibt es einen Verein Amici del
Tedesco, in dem sich viele ItalienerInnnen zusammengeschlossen haben, die irgendwann mal Deutsch gelernt und oft auch im deutschsprachigen Raum gearbeitet haben und nun in Kalabrien die deutsche Sprache pflegen. Mehr dazu finden Sie im Internet unter www.amicideltedesco.eu
Für mich konnte ich nach diesem ersten intensiven kennenlernen von Produkten und Produzenten feststellen: es hat sich gelohnt, diese Reise mitzumachen. Tolle Olivenöle von hoher Qualität, besondere Weine, gerade auch die aus den alten und oft auch seltenen autochthonen Rebsorten aus der Region. Und dazu einige überraschend leckere Lebensmittel, die ausgiebig probiert werden konnten. Na gut, nicht alles war Spitze. Aber das ist zum Teil eben auch Geschmacksfrage, darüber berichte ich deshalb an dieser Stelle nicht.
Wer etwas zu den einzelnen Produkten und Produzenten erfahren möchte, kann mir gern eine Mail schreiben, dann berichte ich gern direkt von meinen Eindrücken.
Der Tag endet mit einem ausgedehnten Galamenü, bei dem vor allem nochmal die tagsüber präsentierten Produkte in Keller und Küche zum Einsatz kamen. Bei der Fülle an Produkten gab es auch bei dem Menü Licht und Schatten, aber das ist ja oft so. Auch Sterneköche schaffen es nicht immer, uns in den Genuß-Himmel zu befördern.
Klaus Reichenbach, Casa Nova

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